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Was die Krankenhauslogistik von Industrie und Handel lernen kann – Teil 2

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In einem vorigen Blogbeitrag haben wir bereits dargelegt, welche Verschwendungen im Gesundheitswesen, speziell in Krankenhäusern, zum Tragen kommen. Dabei lag der Fokus auf personellen Ressourcen. In Teil 2 unseres Beitrages möchten wir die Logistik und den Einkauf und die dort vorherrschenden Prozesse beleuchten. Auch in diesen Bereichen können sich Krankenhäuser & Co. an Industrie und Handel orientieren – von Warenbeständen und Lagerräumen über Einkaufsprozesse bis hin zu Transporten.

Bestände und Lagerfläche: Im Lager eines produzierenden Unternehmens besteht die Herausforderung darin, die Bestände intelligent zu organisieren: Zu wenig Bestände führen im schlechtesten Fall zu Lieferunfähigkeit, zu hohe Bestände hingegen binden Platz und Kapital. Eine schlechte Organisation und Anordnung des Lagers stellt die Mitarbeiter vor einen hohen Such- und Kommissionieraufwand und erhöht somit die Durchlaufzeit. Das ist im Krankenhaus nicht anders: Hier wird medizinischer Sachbedarf gelagert sowie großvolumige Geräte, die sehr viel Platz binden und die wertschöpfende Fläche verringern. Auch die MHD-Kontrolle von Medikamenten stellt eine Herausforderung dar. Die Lagerung von Waren erfolgt im Krankenhausumfeld oft zusätzlich dezentral, sprich, in verschiedenen Sublägern, die sehr oft nicht vom Warenwirtschaftssystem erfasst werden. Dies erschwert zusätzlich das korrekte Verwalten von Beständen, die negative Folgen nach sich ziehen.

Überreichweiten: Das oben erwähnte Bestandsmanagement kann – wenn nicht richtig gelebt – zu sogenannten Überreichweiten führen. Das bedeutet, dass mehr Ware als benötigt im Lager vorhanden ist und somit Platz bindet. Auch im Krankenhaus gibt es solche Überreichweiten. Die Lagerung ist daher oft mit hohen Kosten verbunden.

Engpassmanagement & Unnötige Transporte: Hat ein Unternehmen nicht genug Bestände aufgebaut oder es kommt zu Fehlbeständen, weil diese nicht korrekt in Sublägern erfasst werden, ist das sogenannte Engpassmanagement gefragt. In diesem Fall muss die Ware mithilfe von meist kostspieligen Sondertransporten beschafft oder Nachbestellungen getätigt werden. Diese Problematik existiert ebenfalls in Krankenhäusern. Da Stationen unabhängig voneinander agieren und Materialbestellungen tätigen, lassen sich hier keine Synergien heben.

Fehler & Nacharbeit: Auch die Fehleranfälligkeit und damit einhergehende Nacharbeit geschieht in Industrie und Krankenhaus gleichermaßen. Mangelt es an Standards oder an intelligenter Lagerorganisation führt dies zu Kommissionierfehlern, falscher Befüllung der Transportbehälter und erfordert im Nachgang arbeitsintensive Korrekturen. Nicht selten legt das Pflegepersonal lange Wege auch ohne Ware zurück und verliert somit wertvolle Zeit.

Einkauf & Beschaffungsmanagement: Sowohl in Industrie/Handel als auch in Krankenhäusern lohnt es sich von Mengenrabatten und Einkaufsvorteilen zu profitieren. Krankenhäuser bestellen jedoch oft getrennt und somit zu höheren Preisen ein. Auch wird ein und dasselbe Produkt häufig von unterschiedlichen Lieferanten bezogen. Hier ist das Zusammenspiel zwischen Einkaufsmanagement und zentralen Logistikstrukturen elementar.

Anhand der Parallelen zwischen Industrie/Handel und Krankenhaus wird deutlich, dass auch Krankenhäuser ihre Prozesse abseits von Patientenpflege und -betreuung unter die Lupe nehmen sollten. Als erfahrene Beratung im Bereich Logistik und Healthcare unterstützen wir Sie gerne dabei. Wir zeigen Ihnen, wo Potentiale schlummern und welche Anpassungen in einer Organisationslandschaft nötig sind, um wettbewerbsfähig zu bleiben und sich langfristig auf dem Markt etablieren zu können.

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