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So funktioniert Outsourcing im Krankenhaus

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Outsourcing, auch bekannt als die Fremdvergabe von Leistungen, wird variabel und breit gefächert in Organisationen eingesetzt. Was genau bedeutet Outsourcing? Und wie stehen Akteure im Gesundheitswesen diesem Konzept gegenüber? In welchem Rahmen Outsourcing in einem Krankenhaus möglich ist, wie es konkret aussieht und welche Vorteile und Nachteile es zu beachten gibt, erklären wir hier.  Die Antworten gibt es im folgenden Text.

Outsourcing – was genau ist das eigentlich?

Unter Outsourcing versteht man eine betriebswirtschaftliche Strategie, bei der ganze Aufgaben oder einzelne Teilbereiche an externe Dienstleister übertragen werden. Hier handelt es sich um Tätigkeiten, die zuvor Aufgabe der Organisation selbst waren. Auch in Krankenhäusern hat Outsourcing als Konzept mittlerweile Einzug gefunden. Schon vor der Einführung der DRG-Fallpauschalensysteme im Jahr 2003 fand diese Strategie ihre Anwendung in deutschen Krankenhäusern. Aber in welchen Bereichen lässt sich Outsourcing gezielt einsetzen? Laut den Ergebnissen des Krankenhaus Barometers des Deutschen Krankenhausinstituts aus dem Jahr 2013 nutzen Krankenhäuser diese Strategie insbesondere in den Bereichen Wäscherei, Reinigungsdienst und Küche. Auch medizinisch-technische Bereiche wie Apotheke und Labor werden an externe Dienstleister abgegeben.
Die Beliebtheit dieser Strategie ist besonders an den steigenden Zahlen zu erkennen. Die Ausgaben für Personal aus externen Bereichen haben sich zwischen 2010 und 2018 mehr als verdoppelt und zwar von knapp zwei auf insgesamt vier Milliarden Euro. Somit stieg der Anteil aller Personalaufwendungen der Klinik von 4 auf 6 Prozent, was einen Anstieg von insgesamt rund 50 Prozent bedeutet (Stand 2021).

Diese Vorteile bringt Outsourcing im Krankenhaus?

Die Auslagerung von Teilaufgaben an externe Dienstleister ermöglicht dem Krankenhauspersonal, sich auf seine Kernaufgaben zu konzentrieren. Denn im heutigen Zeitalter, mit Blick auf den aktuellen Pflegenotstand, wird insbesondere von den Pflegekräften immer mehr gefordert.
Das Outsourcing bringt auch monetäre Vorteile mit sich: Fixkosten und Verwaltungsaufwand werden reduziert, Flexibilität und Qualität hingegen werden gesteigert. Nicht zuletzt kommt das Know-how der externen Dienstleister den Krankenhäusern in jeglicher Hinsicht zu Gute. All diese Faktoren steigern die Wettbewerbsfähigkeit der Kliniken und ermöglichen die Konzentration auf Kernkompetenzen, was ihnen automatisch Wettbewerbsvorteile einräumt.

So gelingt die Fremdvergabe von Leistungen: Hier geht es zum Anwenderbericht mit dem Katholischen Klinikum Koblenz Montabaur

Outsourcing im Krankenhaus: Welche Nachteile sind zu beachten?

Dennoch gibt es auch einige Nachteile des Outsourcings. Anstelle der erwarteten Kostenreduzierung kann es auch unerwartet zu einer Steigerung der Kosten kommen. Dies geschieht, wenn Folgekosten höher ausfallen als erwartet, da insbesondere die Kostenstruktur der Dritten nicht durchschaubar ist.
Desweiteren kann es zu einer Verschlechterung der Kunden- bzw., Patientenzufriedenheit führen, wenn die externen Dienstleister nicht die erwünschte Qualität erbringen. Dies fällt wiederum negativ auf das Krankenhaus zurück. Aufgrund des Outsourcing-Vertrages ist das Krankenhaus jedoch an lange Laufzeiten gebunden, auch wenn sie mit den Leistungen der externen Partner nicht mehr zufrieden sind.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass sich Outsourcing auch im Gesundheitswesen als zukunftsträchtiges Konzept etabliert hat. Gerade in Anbetracht des Pflegenotstands sind selbst traditionell-konservativ aufgestellte Kliniken zu einem Paradigmenwechsel gezwungen und öffnen sich nach und nach dem Modell – nicht nur um wettbewerbsfähig zu bleiben, sondern um das Überleben der eigenen Organisation sicherzustellen.