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Diese Chancen bringt die Digitalisierung für Krankenhäuser

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Im Zeitalter der immer weiter voranschreitenden Digitalisierung stehen auch Krankenhäuser vor der Entscheidung: Bleiben sie ein stiller Beobachter dieses Megatrends oder folgen sie der Entwicklung und integrieren die Digitalisierung aktiv in ihren Alltag? Die Digitalisierung in Krankenhäusern birgt große Chancen für die verschiedenen Akteure: von Ärzten bis hin zum Pflegepersonal, aber auch für den Patienten selbst. Die Aufgaben einer Pflegekraft expandieren kontinuierlich, weshalb die eigentlichen Kernaufgaben immer mehr in den Hintergrund rücken. Mithilfe der Digitalisierung kann diesem Problem entgegengewirkt werden. Elektronische Patientenakten und Rezepte stellen lediglich einen Bruchteil der digitalen Möglichkeiten dar. Diese sparen jedoch enorm viel Zeit und helfen dem Personal schlussendlich dabei, sich auf ihre Kernaufgaben zu konzentrieren. Welche Rolle spielen dabei logistische Prozesse? Und welche Konsequenz oder gar Vorteile hat dies für den Patienten? Diese und weitere Fragen beantworten wir hier.

Die Digitalisierung und das Krankenhauszukunftsgesetz

Die Möglichkeiten und die Rahmenbedingungen für die Digitalisierung gibt das Krankenhauszukunftsgesetz vor. Hierbei handelt es sich um ein vom Bund beschlossenes und im September 2020 verabschiedetes Artikelgesetz. Das Gesetz soll die qualitativ hochwertige und moderne Gesundheitsversorgung fördern sowie eine moderne, technische Ausstattung der Krankenhäuser bieten. Insgesamt sollen Fördermittel in Höhe von 3 Milliarden Euro vom Bund, sowie 1,3 Milliarden Euro vom Land zur Verfügung gestellt werden. Mithilfe dieser finanziellen Mittel können Krankenhausträger ihren Förderbedarf bei den Ländern anmelden.  

Einflüsse der Digitalisierung auf die Logistik in Krankenhäusern

Die Digitalisierung im Krankenhausumfeld betrifft nicht nur Aspekte wie die elektronische Patientenakte, elektronische Rezepte sowie Telemedizin. Vor allem die Logistik in Krankenhäusern profitiert von digitalen Technologien.
Mithilfe einer fundierten Digitalisierungsstrategie im Krankenhaus gelingt beispielsweise eine hochwertige Prozessoptimierung. Durch Kosten- und Zeitersparnisse werden Ressourcen optimal eingespart und zielgerichtet eingesetzt. Die Digitalisierungsstrategien beinhalten insgesamt drei Hauptziele. Diese beziehen sich insbesondere auf die konsequente Ausrichtung auf den Menschen, die Verbesserung der Versorgungsqualität und die Steigerung der Wirtschaftlichkeit und Effizienz.
Je präziser die Logistikprozesse ausgearbeitet und je mehr Prozesse im Allgemeinen automatisiert werden, desto mehr Zeit könnte eine Pflegekraft für die Pflege eines Patienten aufbringen. Denn Materiallogistik sowie die Bettenlogistik sind im Endeffekt sehr zeitintensiv und bündeln folglich zeitliche Ressourcen, die in die Pflege von Patienten investiert werden sollte. Mit dem Projekt „Hospital 4.0 − Schlanke digital-unterstützte Logistikprozesse in Krankenhäusern“ ergeben sich neue Möglichkeiten für die Kliniklogistik. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Es zielt darauf ab, innovative und technikbasierte Dienstleistungssysteme zu entwickeln und in den Wertschöpfungsprozess der Krankenhäuser zu integrieren.
Dieses Projekt hilft den Krankenhäusern, digitale Möglichkeiten und Künstliche Intelligenz auf allen Ebenen des Krankenhausbetriebs zu integrieren. Ein Beispiel hierfür ist der sogenannte Da Vinci Roboter, ein roboterassistiertes Chirurgiesystem, das minimalinvasive Operationen möglich macht. Die schnellere Erholung und der kürzere Krankenhausaufenthalt sind nur zwei der vielen Vorteile, die diese Technologie für Patienten darstellt. Somit können Patienten im Endeffekt besser behandelt und folglich das Klinikpersonal entlastet werden. Desweiteren werden Verschwendungen vermieden und Abläufe optimiert. Der Schwerpunkt dieses Projektes liegt besonders auf der Logistik der Medizinprodukte, Verbrauchsmaterialien, der Transport der Betten und die Durchführung einer Weiterbildung für Klinikpersonal.  

Noch steht die Digitalisierung in Krankenhäusern ziemlich am Anfang, jedoch wird sich diese, Prognosen zufolge, in den nächsten Jahren stetig weiterentwickeln. Deshalb sollte der Trend besonders als Chance für das Gesundheitssystem wahrgenommen werden.